Vortrag des Jugendoffiziers Schedlbauer
Am 6. November 2024 hatte die 12. Klasse die Gelegenheit, einen Vortrag von einem Jugendoffizier der Bundeswehr zu hören. Ziel des Vortrags war es, den Schülerinnen und Schülern ein besseres Verständnis für aktuelle sicherheitspolitische Themen und die Rolle der Bundeswehr zu vermitteln. Der Jugendoffizier sprach als Erstes über die globalen Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals) und erklärte, wie eng Nachhaltigkeit und Sicherheit miteinander verknüpft sind. Er betonte, dass eine stabile Umwelt und ein gerechtes Gesellschaftssystem wichtige Voraussetzungen für Frieden und Sicherheit schaffen. In vielen Staaten mit politischer oder wirtschaftlicher Instabilität sind diese Nachhaltigkeitsziele besonders schwer zu erreichen, was die Sicherheit in diesen Regionen beeinträchtigt.
Danach erläuterte er, dass der Begriff „Sicherheit“ heutzutage nicht nur den Schutz vor militärischen Bedrohungen umfasst. Stattdessen sei auch die wirtschaftliche, ökologische und soziale Stabilität Teil eines erweiterten Sicherheitsbegriffs. Sicherheit schließe Cyber- und Weltraumsicherheit sowie die Resilienz gegenüber Naturkatastrophen und internationalen Krisen ein. Dabei stellte er die zentralen Fragen „Was? Wer? Wann? Wo? Wie?“ vor, um diesen erweiterten Sicherheitsbegriff greifbar zu machen. Der Offizier hob hervor, dass Resilienz – die Fähigkeit, auf Risiken vorbereitet zu sein und nach Rückschlägen schnell wieder zu handeln – eine der wichtigsten Anforderungen an die Sicherheit ist. Dies ist auch eine Leitlinie der Bundesregierung.
Ein weiterer Schwerpunkt des Vortrags war die sogenannte „Zeitenwende“ in der deutschen Sicherheitspolitik. Aufgrund neuer globaler Bedrohungen muss die Bundeswehr zunehmend kriegsfähig werden, um im Ernstfall schnell und effektiv reagieren zu können. Dies erfordert Verbesserungen in der Ausrüstung und Ausbildung der Soldaten. Der Offizier erwähnte außerdem die Stationierung von Truppen in Litauen zur Abschreckung und Stabilisierung im Baltikum und wies auf Maßnahmen hin, um Entscheidungsprozesse innerhalb der Bundeswehr zu beschleunigen, damit notwendige Ausrüstung schneller beschafft werden kann. Die Verteidigung Deutschlands, aber auch seiner NATO-Verbündeten habe in diesem Zusammenhang oberste Priorität. Angesichts der Spannungen in Europa sei es entscheidend, dass Deutschland im Verbund mit anderen Staaten bereit ist, seine Verteidigungsfähigkeit glaubwürdig zu sichern.
Neben der Verteidigung engagiert sich die Bundeswehr auch in der humanitären Hilfe, besonders nach Naturkatastrophen oder in Krisenregionen. Ein immer wichtiger werdender Bereich ist zudem die Cyberabwehr, da Deutschland zunehmend Bedrohungen aus dem digitalen Raum ausgesetzt ist.
Zum Ende des Vortrags gab es eine Fragerunde, in der der Jugendoffizier geduldig auf die Fragen der Q12 einging.
Insgesamt bot dieser Vortrag einen umfassenden Einblick in die Aufgaben und Ziele der Bundeswehr und vermittelte eindrücklich die Bedeutung von Resilienz, Sicherheitspolitik und internationaler Zusammenarbeit in der aktuellen Situation.
Samuel Nirschl, Q12