Freudenhain bereist Ostengland
36 Zehntlklässlerinnen und -klässler machten sich in der Woche vor Ostern auf eine lange Reise, um ihre Englischkenntnisse praktisch anzuwenden. Zu diesem Zweck verbrachten sie eine Woche bei Gastfamilien in Saffron Walden in der Nähe von Cambridge, wo sie abends am Familienleben teilhaben konnten. Während des Tages unternahmen sie zusammen mit ihren Begleitern Janina Fast, Hans-Peter Ritzer sowie Christian und Marita Schöttner Ausflüge, um Land und Leute kennen zu lernen.
Das Wetter zeigte sich die ganze Woche von seiner besten Seite und verwöhnte alle entgegen aller Klischees mit Sonne pur. So bot bereits die Fährüberfahrt einen Fernblick auf die berühmten Kreidefelsen bei Dover von der französischen Küste aus.
Kaum angekommen begann die Besichtigungstour mit einem Besuch in Leeds Castle, dessen bewohnte Geschichte mit den Normannen begann und bis in die siebziger Jahre andauerte. Die dazugehörige riesige Parkanlage begeisterte mit seinen blühenden Anpflanzungen, einer Falknerei mit Flugvorführungen, zahlreichen Aktivitäten und einem Maze (Irrgarten). Es gab vor der Weiterreise nach Saffron Walden natürlich auch Gelegenheit, das erste Mal englische Köstlichkeiten zu probieren.
Am zweiten Tag ging es nach Norwich in East Anglia, wo Christian Schöttner die Stadtführung selbst übernahm, da er hier ein Jahr an der UEA (University of East Anglia) studierte. Die Stadt wird vor allem dominiert von einer normannischen Burg und der Norwich Cathedral, deren Schönheit und Bedeutung man in einer einstündigen Führung erfahren konnte. Besonderes Highlight waren auch der Wochenmarkt mit internationalem Essen, prämierte Fish and Chips, ein Antikmarkt in einer Kirche und Paddington auf einer Bank als Fotomotiv (es gibt nur 3 in ganz England!).
Am nächsten Tag ging es in die Universitätsstadt Cambridge. Eine Stadtführung vermittelte einen Einblick in die Lebenswelt der Studenten dort und die historische Bedeutung der Colleges, die mit großen Namen wie Isaak Newton, Charles Darwin, Alan Turing, Watson und Crick oder Stephen Hawking verbunden sind. Als ein Beispiel durften die Schüler das Pembroke College von innen besichtigen. Ähnlichkeiten zu Harry Potter sind rein zufällig! Am Nachmittag wählte jeder sein eigenes Programm und besuchte entweder den botanischen Garten, das naturhistorische Museum oder ging zum Punting auf dem River Cam.
Tags darauf fuhren alle gemeinsam nach London, wo man die Stadt zu Fuß vom Tower über die Tower Bridge die Themse entlang vorbei an der Golden Hind von Sir Francis Drake, Shakespeares Globe Theatre, Tate Gallery, Millenium Bridge bis hinunter zu den Houses of Parliament erkundete. Direkt unter dem Elizabeth Tower zu den Klängen von Big Ben bestieg man dann das Schiff, das, begleitet von sehr witzigen Kommentaren, schließlich in Greenwich anlegte. Hier konnten die Schüler live sehen, was sie in der 5. Klasse in ihren Englischbüchern lesen konnten. Das Segelschiff „Cutty Sark“, der Foot Tunnel unter der Themse, Greenwich Market und Park. Der Tag endet hoch oben am Nullmeridian beim Royal Observatory mit einer phantastischen Aussicht auf die Isle of Dogs und die O2 Arena.
Der letzte Tag bot ein geteiltes Programm. Während die einen noch einmal mit der Tube nach London fuhren, um Westminster Abbey, Downing Street, die Horse Guards, den Wachwechsel am Buckingham Palace, Trafalgar Square und Covent Garden zu besichtigen und danach auf eigene Faust nach Lust und Laune die Stadt erforschen konnten, fuhren die anderen zur Harry Potter World, um in den Studios tief in die magische Welt der Filme einzutauchen. Für Sophie Rosenauer wird dieser Tag unvergesslich bleiben, da sie als Geburtstagskind die Tore zum Saal von Hogwarts öffnen durfte. Auf dem Rückweg gab es noch einen kurzen Stopp in St. Albans. In der dortigen Kathedrale liegt Englands erster Heiliger Sankt Alban begraben. Am Ortsrand sieht man die Reste der zweitgrößten römischen Stadt nach Londinium, Verulamium.
Angefüllt mit vielen neuen Eindrücken und begeistert von Großbritannien machte sich die Gruppe am folgenden Tag auf die lange Heimreise. Alle waren sich einig: So macht Englischlernen Spaß!
Christian Schöttner