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25 Mär 2024
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Dante - Ein Projekt

20140314 plakat danteVoll im Trend zeigt sich die Theater AG der Q11 und Q12 mit diesem Titel. Nach dem „Inferno“ von Dan Brown ist die „Comedia“ des Dante Alighieri aktuell wie schon lange nicht mehr. In Frankfurt wurde in der vergangenen Woche eine Ausstellung zu diesem Thema eröffnen, in Berlin stellt Kilian Nauhaus seine Ende 2013 erschienene Neuübersetzung in Prosaform vor und in Passau haben sich Schüler aus der Q12, Florian Kronawitter zusammen mit Nina Brandtner, in den letzten Sommerferien daran gemacht, diesen Text auf die Bühne zu bringen. Angeleitet und begleitet wurden sie dabei von OStRin Stephanie Holly, die seit mittlerweile fast zehn Jahren das Schulleben durch die Aufführungen der Theatergruppe bereichert.

 

Dante (Florian Kronawitter) begibt sich zusammen mit dem Dichter Vergil (Matthias Kreuzer) in die Unterwelt, die dem Tartarus nachempfunden ist, um durch die Begegnung mit verschiedenen Sündern geläutert ein gottgefälliges Leben an der Seite seiner Beatrice zu führen. Nach dem Eintritt durch das berühmte Tor wartet zunächst der Fährmann Charon(Antonia Gröpel) auf sie. Der weitere Weg durch die Hölle führt die beiden an Personen aus der allgemeinen und ihrer persönlichen Geschichte (Ana Pecic als Isabella von Kastilien, Manuel Lindinger als Papst Urban II.), aus dem Mythos (Anna Neidlinger als Persephone und Kathrin Roßgoderer als Antigone) und der christlichen Tradition (Gott und Satan gespielt von Jessica Habermann und Maria, gespielt von Elisa Lage)vorbei. Am Ende, nach einer an dieser Stelle doch eher unmotivierten Glaubenskrise, liegen sich Dante und seine Beatrice (Nina Brandtner) in den Armen und Vergil kehrt in die Unterwelt zurück, wo wahrscheinlich seine verstorbene Frau Venia auf ihn wartet – happy end.

Neben den Kostümen, die mit sehr viel Sorgfalt und guten Beziehungen zur Kirche ausgesucht wurden (Urban II, alle Achtung!), beeindruckte vor allem die Detailgenauigkeit in Mimik und Gestik, und die Spielfreude der Q12-ler. Jessica Kittel als Dämon spielte ihre Rolle absolut überzeugend genau wie Elena Stickdorn als Vergils verstorbenen Freundin Venia und Julia Brunner, die den Erzengel Michael verkörperte. Scheinbar mühelos rezitierten die Schüler die gereimten Verse, mit Pathos und lebendig moduliert, sodass es dem Publikum, das zum überwiegenden Teil aus Schülern der Oberstufe bestand, nicht schwer fiel, dem Text zu folgen.
 
Was die Schüler an diesem Stoff in erster Linie reizte, war jedoch die Komplexität des Textes. Die „Göttliche Komödie“ gilt als einer der bedeutendsten Texte der Weltliteratur und gleichzeitig auch als ein Text, dessen Aktualität heute durch immer neue Adaptionen erschlossen wird. Diese Herausforderung schreckte die Schüler offensichtlich in keiner Weise, sodass sie die Zuschauer mit viel Enthusiasmus und schauspielerischem Können eineinhalb Stunden lang unterhielten und dabei ein Weltbild auf die Bühne brachten, das sonst so gar nicht ihrem Habitus entspricht. Die „Comedia“ von Dante geriet zu einem Jesuitischen Schuldrama mit einer eindeutigen moralischen Botschaft.  Hier hätte etwas mehr kritische Reflektion sicher nicht geschadet.

Katharina Martin

         
         
         

         

         

         

         

         

         

         

         

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