Freudenhain IM Gespräch mit dem Pianisten Amadeus Wiesensee
Donnerstag, 30. Juni, 15:00Uhr, Festsaal Gymnasium Freudenhain
Zu einer weiteren Gesprächsrunde mit einem Künstler lädt das Gymnasium Freudenhain ein. Gesprächspartner wird dieses mal der Pianist Amadeus Wiesensee, einer der Jungstars der deutschen Klassikszene, sein.
Die Veranstaltung ist offen für Schüler und alle Interessierten. Eintritt frei.
Biografie
Amadeus Wiesensee (22), geboren in Würzburg und aufgewachsen am Tegernsee, zählt zu den auf besondere Weise fesselnden Nachwuchspianisten. Er begeistert das Publikum mit seinem hingebungsvollen Spiel und fasziniert durch die hochsensible, farbenreiche und virtuose Brillanz seiner Interpretationen. Nach seinem Debüt bei den Festspielen Europäische Wochen Passau 2015 formulierte die Presse: „Der erst 21-jährige Amadeus Wiesensee ließ beinahe alles Bisherige in den Schatten treten, traumwandlerisch trifft er die Mischung von Innerlichkeit und Leidenschaft, von Noblesse und Kühnheit, von Monumentalität und Charme, weiß Pathos und Schwulst auseinanderzuhalten.“ (Landshuter Zeitung). Er beeindruckt aber nicht nur durch seine Virtuosität und intelligente Gestaltung, sondern auch durch sein außergewöhnliches Kommunikationstalent, wenn er seine Konzerte auf Anfrage moderiert.
Höhepunkte der Saison 2016/2017 sind u. a. Debüts beim Nymphenburger Sommer, beim Bologna Festival, bei den Rathauskonzerten Landsberg, in der Villa Papendorf und ein Festkonzert der Europäischen Wochen Passau zum 80. Geburtstag von Aribert Reimann, wie auch zahlreiche Kammermusikprojekte mit Partnern wie Sara Kim, Julian Arp und Christoph Henschel.
Mit acht Jahren wurde er Schüler von Prof. Thomas Böckheler am Richard Strauss-Konservatorium in München, ab 2007 Jungstudent bei Prof. Karl-Heinz Kämmerling am Mozarteum Salzburg. Nach dessen Tod nahm er das Studium an der Hochschule für Musik und Theater in München bei Prof. Antti Siirala auf und wurde 2013 in die Studienstiftung des deutschen Volkes aufgenommen. Zahlreiche Meisterkurse u.a. bei Elena Richter, John O'Conor, Robert Levin, Dimitri Bashkirov, Leon Fleisher, Matti Raekallio und auf Einladung des
Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks bei Hélène Grimaud ergänzen seine Ausbildung. Besonders nachhaltige Impulse erhielt er von Alfred Brendel und Till Fellner wie auch aktuell regelmäßig von Elisabeth Leonskaja.
Amadeus Wiesensee gewann bei nationalen und internationalen Jugendwettbewerben, u.a. beim Bundeswettbewerb Jugend musiziert, beim Karl Lang Wettbewerb, beim Schumann Wettbewerb Zwickau und beim Internationalen Klavierpodium München, wiederholt erste Preise sowie
Sonderpreise der Jürgen Ponto Stiftung und der Deutschen Stiftung Musikleben. Mehrfach war er live in Rundfunksendern wie dem BR, WDR und dem SWR zu hören. Bereits als 12-Jähriger erhielt er den Sonderpreis des Münchner Rundfunkorchesters und führte für BR-Klassik das Klavierkonzert KV 491 von Wolfgang Amadeus Mozart auf. Im Januar 2014 debütierte er mit dem Bayerischen Landesjugendorchester mit dem ersten Klavierkonzert von Franz Liszt in der Philharmonie in München, welches von BR-Klassik gesendet wurde. Als Solist spielte er u.a. mit dem Münchner Rundfunkorchester, der Deutschen Streicherphilharmonie, den Heidelberger Symphonikern, der Neuen Philharmonie Westfalen, den Bergischen Symphonikern, den Bad Reichenhaller Philharmonikern und dem Bayerischen Landesjugendorchester unter Dirigenten wie Dimitri Jurowski, Sebastian Tewinkel, Peter Kuhn, Michael Sanderling und Clemens Schuldt.
Dem jungen Pianisten wurden zudem bereits zahlreiche Uraufführungen von Komponisten anvertraut, so beispielsweise von Wilfried Hiller, John Foulds und Birke Bertelsmeier. Einladungen zu Konzerten führten ihn u.a. zu den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern, dem Schleswig-Holstein Musik Festival, dem Würzburger Mozartfest, dem Oleg Kagan Musikfest, den Schwetzinger Mozarttagen, den Opernfestspielen von Gut Immling, sowie in viele Teile Europas und auf eine Konzertreise auf der MS EUROPA durch Mittelamerika. Zahlreiche Wiedereinladungen erfolgten, u.a. vom Kampener Musiksommer, der Musikwoche Hitzacker, den Bergischen Symphonikern und den Festspielen Europäische Wochen Passau.
Amadeus Wiesensees zweite große Leidenschaft neben dem Klavier gilt der Philosophie, der er auch in einem Parallelstudium an der Hochschule für Philosophie München bis Juli 2015 nachging und mit dem Bachelor of Arts und Bestnote abgeschlossen hat.
PRESSEZITATE
Schwarzwälder Bote, 22.03.16
"Der 22-jährige Künstler scheint eine Ausnahmeerscheinung zu sein – und zwar nicht nur unter den gleichaltrigen Konkurrenten. Seine fortgeschrittene künstlerische Reife und die technische Brillanz bilden schon jetzt eine solide Grundlage für die Weiterentwicklung und lassen eine vielversprechende Zukunft erahnen."
"In dem nachfolgenden, ebenfalls von Skrjabin komponierten Poème "Vers la flamme" ("Der Flamme entgegen") entfesselte Wiesensee die ganze Sprengkraft der Emotionen, die sich in der Sonate B-Dur von Prokofjew im höhnisch-dämonischen Totentanz offenbart. Auch hier überließ der Pianist keinen Ton, keinen dynamischen Kontrast, keine Zäsur oder agogischen Schub dem Zufall, und trotzdem wirkte sein Spiel spontan und tiefgründig, transparent und organisch zugleich. Eine wahrlich meisterliche Interpretation."
"Die Fantasien op. 116 von Johannes Brahms, diese edlen Kleinoden der Romantik, erklangen mal als poetische, liedhafte Verse, mal als subtile, in die Luft geworfene Fragen. Hier war der Anschlag von Wiesensee extrem differenziert, in Repetitionen rund und deutlich wie Kieselsteine, im Legato weich wie das Wasser selbst. Wieder einmal eine zutiefst beeindruckende Leistung."
Elmar Slama