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25 Mär 2024

Ein Unterrichtsgang auf den Spuren des Jahrtausendhochwassers

20130710 hochwassergang01„Der Lauf eines Flusses“ lautet eine Unterrichtssequenz im Geografieunterricht für die 7. Klassen, eingebettet in den Themenbereich „Europa".

Nachdem wir den Lauf der Donau im Unterricht erarbeitet hatten, machte sich die Klasse 7c am Ende des Schuljahres auf, um die Donau in Passau-Stadt abzulaufen. Das Jahrtausendhochwasser machte unsere Exkursion noch spannender, denn die Folgen der Überflutungen sollten ein interessanter Punkt innerhalb unserer Wanderung werden. Als wir an der Schiffsanlegestelle unterhalb der Schanzelbrücke ankamen, begutachteten wir zuallererst den Pegelstand der Donau: Er lag an diesem Tag, knapp 5 Wochen nach der großen Flut, bei 4,90 Metern. Die Donau, die Tage vorher die komplette Fritz-Schäfer-Promenade unter Wasser gesetzt hatte, lag heute friedlicher denn je. Die Schiffsreisenden checkten bei Sonnenschein in ihre Kreuzfahrtschiffe ein, die Katastrophe schien schon weit weit weg. Hier an der Donau war man schon wieder zum Alltag übergegangen.
20130710 hochwassergang02Als wir von der Promenade in die Höllgasse einbogen, zeigte sich uns jedoch ein Bild der Verwüstung: Aus allen Häusern dröhnte der Entfeuchter- und Ventilatorenlärm, Schläuche hingen aus Erdgeschossen und Kellern, fast wie man es aus Science Fiction Romanen kennt, Modergeruch lag in der Gasse. Die Vorstellung, dass das Donauwasser es bis hierher geschafft hatte, war für die Siebtklässler unvorstellbar. Beim Anblick der Hochwassermarken am Rathausplatz entlockte der Stand von 2013 den Schülern ein entsetztes „Oh“, denn die Höhe des Wassers von 2013 hätte uns alle hier und jetzt um ein Mehrfaches übertroffen. Die Marke war bei 12,89 Metern eingezeichnet, im Vergleich dazu lag der Donaupegel aber an diesem Tag bei 4,90 Metern! Unvorstellbar!
An der Ortspitze bewunderten wir das Holzschiff, das von mehreren Passauer Künstlern aus Treibholz gebaut wurde, welches die Flut angeschwemmt hatte. Wir ließen es uns nicht nehmen davon ein Foto zu  machen. Wer weiß, ob das Schiff einmal davonschwimmt...
Dass man dem Schaiblingsturm den Wasserstand es Hochwassers durch eine hässliche Braunfärbung des Putzes ansieht, das entging auch unseren Siebtklässlern nicht. Schade um den schönen Turm!
Das Ziel unserer Wanderung erreichten wir in der Passauer Innstadt, der Rosenau. Hier zeigte uns Herr Klaus Buchhart, ein Anwohner dort und der Nachbar unserer Lehrerin, dessen Wohnhaus und Garten schwer von der Flut getroffen wurde, die gewaltigen Ausmaße der Überschwemmungen. Sein Garten wurde durch die Flut meterhoch mit Sand bedeckt, das konnte man an manchen Stellen noch gut sehen. Nur mit Hilfe eines Kleinbaggers, der eine Woche lang beschäftigt war, konnte Herrn Buchharts Garten wieder einigermaßen frei geschaufelt werden. Dort durften die Schüler auch noch einen Blick in das Erdgeschoss des Hauses werfen, in dem außer rohen Ziegelwänden und ein paar Holztüren nichts mehr war wie vorher.
Nach dieser dreistündige Tour entlang von Donau und Inn genehmigten sich die Siebtklässler im Garten ihrer Lehrerin eine kurze Verschnaufpause und ein Eis, bevor sie sich bei hochsommerlichen Temperaturen wieder auf den Rückweg in die Schule machten.

„Vielen Dank, dass Sie diese Exkursion mit uns gemacht haben!“, bedankten sich die Schüler und Schülerinnen der 7c am Ende des Unterrichtsgangs.
Schön, wenn Unterricht so abläuft.....

Ursula Kraft

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