Weihnachtskonzert 2016: Mit Lebensfreude und Spiritualität auf das Fest der Feste eingestimmt

Freudenhainkonzert 1Freudenhain-Schüler begeistern beim Weihnachtskonzert / Großartige südamerikanische Messe, geistliche Chormusik und adventliche Weisen  

Eine temperamentvolle südamerikanische Messe, festliche Weihnachtsmusik aus Passau und fröhliche Chorstücke aus aller Welt – Mit der „Misa Criolla“ und der „Passauer Weihnachtssinfonie“, mit geistlicher Musik und weltlichen Klängen haben die Schüler des Auersperg-Gymnasiums Freudenhain beim Weihnachtskonzert in der bis auf den letzten Platz gefüllten Kirche St. Peter ihr Können eindrucksvoll unter Beweis gestellt.

Schulleiter Christian Zitzl lud zu Beginn zum gemeinsam Gebet für die Opfer des Terroranschlags in Berlin ein. Er dankte dafür, dass sich die Schulfamilie in Frieden zu einem festlichen Konzert versammeln kann. Dass dies nicht selbstverständlich ist, zeigten die Ereignisse in Syrien und auch in Berlin. Er würdigte das Engagement der Schüler, deren Beiträge die Kirche mit Musik erfüllten, der Lehrer und aller, die hinter den Kulissen zum Gelingen beitrugen.

Pure Lebensfreude, aber auch tiefe Religosität und Spiritualität brachte der voluminöse Oberstufenchor unter der Leitung von Matthias Seibold mit der modernen südamerikanischen Messe „Misa Criolla“ von Ariel Ramirez zum Ausdruck. Mit den Solisten Philip Burkhart und Niklas Czerny bot der Chor zunächst ein sehr verinnerlichtes „Kyrie“ dar, um dann temperamentvoll mit Gitarrenwirbeln von Eva Heide und Pia Neumüller, Glöckchenklang und typischen südamerikanischen Percussion-Instrumenten unter der Regie von Gerald Baumandl in ein großartiges „Gloria“ einzustimmen, das Esther Schauschläger, Rebecca Wenk und Teresa Stoller mit faszinierenden Soli bereicherten. Tim Breinfalk, Nathanael Hofer und Jakob Sicklinger sorgten für südländische Rhythmen. Sie gestalteten auch das „Sanctus“ mit, zum Beispiel mit Trommelwirbeln. Magdalena Groß und Sarah Plöchinger stachen dabei als Solistinnen hervor. Gitarrenvorspiel leitete das „Agnus Dei“ ein, das getragen und mit den Solostimmen von Philip Burkhart und Niklas Czerny ausklang.    

Einen weiteren Glanzpunkt setzt das Oberstufenorchester unter der Führung von Margit Weinberger bei der „Passauer Weihnachtssinfonie“ von Josph Friebert aus dem Jahr 1774. Mit Pauken und Trompeten, Streichern und Basso Continuo ließen die jungen Musiker das dreiteilige Werk aus einem festlichen ersten Satz, getragenem „Adagio“ und einem virtuosen dritten Satz des zu unrecht in Vergessenheit geratenen und nun wieder entdeckten einstigen Passauer Kirchenmusikers lebendig werden.   

Die „Freudenhainblechfreuden“ unter der Leitung von Christoph Rose eröffneten den Abend mit Pauken und Trompeten, mit festlichem barocken Bläserklang von „Trumpet Voluntary“. Beeindruckende geistliche Chormusik intonierte der Kammerchor unter der Regie von Matthias Seibold vierstimmig mit dem Stück „Unser Keiner lebet im selber“ von Heinrich Schütz, das das Sterben und Leben thematisiert und die Schüler mit Singfreude darbrachten.  

„Ora et labora, Kontemplation und Aktion – beides ist für die religiöse Erziehung und Werteerziehung eines jungen Christen sehr wichtig“, sagte Schulchef Zitzl. Die Schule widme sich in der Vorweihnachtszeit beiden Aspekten. Während der Konzertabend der Kontemplation dient, sei es gestern bei einem großangelegten musikalischen „Flashmob“ in der Stadtgalerie (eigener Bericht) um Aktion gegangen. Mit Nachdenken und Betrachtung, mit Handeln und Tun hielten die Schüler das Ziel vor Augen, Menschen Freude zu schenken sowohl beim Konzert in der Stille einer Kirche als in der Stadt mit kleinen selbst gebastelten Geschenken sowie Gesang in der Stadtgalerie. Die Schule wolle das „Freude machen“ nicht nur auf Passau beschränken, sondern auch dort in der Welt bringen, wo sie es kann, in Afrika. Die jungen Leute würden für Gleichaltrige in der „Tochterschule“ in Bethlehem in Uganda singen und musizieren. Er hoffte, die Freude komme bei den Zuhörern an, die „Schein für Schein oder Stein für Stein“ an einer Zisterne mitbauten, die der Uganda-Hilfeverein auf dem Schulgelände in Bethlehem im neuen Jahr errichten will. Die Kosten beliefen sich auf rund 4.000 Euro. Damit solle verwirklicht werden, was für die Menschen hierzulande selbstverständlich ist, Wasser zu haben.

Das Orchester der Unter- und Mittelstufe unter der Leitung von Brigitte Glas interpretierte mit klangvollem Streichwerk feierliche Melodien, darunter ein „Largo“ von Antonio Vivaldi, zu dem Mia Straub die Harfe schlug und alle Streicher ihre Saiten zupften. Mit ihren schönen, frischen Kinderstimmen brachten die fünften Klassen unter der Regie von Margit Weinberger und begleitet von Matthias Seibold am Klavier eine besinnliche adventliche Weise und das groovige Gospel „Down in Bethlehem“ dar. Märchenhaft gab sich das Querflötenensemble von Barbara Blumenstingl mit „Drei Nüsse für Aschenbrödel“. Der Unter- und Mittelstufenchor, den Claudia Seibold führte, und Christoph Rose am Klavier umrahmte, stimmte das Wiegenlied „Still, still“ und ein modernes rhythmisches Weihnachtslied des nigerianischen Musikers Christian Onyeji an.
 
Das gemeinsam mit den Zuhörern gesungene Adventslied „Tauet Himmel“ bildete den Schlussakkord des niveauvollen Konzerts. Die Besucher würdigten es mit tosendem Applaus und stehenden Ovationen.      

Theresia Wildfeuer (PNP)

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Bildtext:
Freudenhainkonzert 1, 2, 5: Der Oberstufenchor unter der Leitung von Matthias Seibold faszinierte mit der südamerikanischen Messe „Misa Criolla“ und beeindruckenden Soli.
Foto: Wildfeuer

Freudenhainkonzert 3: Das Orchester der Unter- und Mittelstufe beeindruckte mit Mia Straub an der Harfe.              
Foto: Wildfeuer

Freudenhainkonzert 4: „Freudenhainblechbläserfreuden“ gab es zur Ouvertüre.
Foto: Wildfeuer

 

         

         

         

 

         

         

         

         

         

Fotos: Mt.